Gemeinde Wilstedt

Homepage der Gemeinde Wilstedt anlässlich der 1150-Jahr-Feier im Jahre 2010


Gemeinde Wilstedt

Homepage der Gemeinde Wilstedt anlässlich der 1150-Jahr-Feier im Jahre 2010

Wilstedt von 1990 bis 2009 (Teil 4)

von Ernst Hermann Holsten

Blick auf Wilstedt aus südlicher Himmelsrichtung (Luftaufnahme von Rolf Struckmeyer)
Blick auf Wilstedt aus südlicher Himmelsrichtung (Luftaufnahme von Rolf Struckmeyer)
Blick auf Wilstedt aus südlicher Himmelsrichtung (Luftaufnahme von Rolf Struckmeyer)
Blick auf Wilstedt aus südlicher Himmelsrichtung (Luftaufnahme von Rolf Struckmeyer)

Durch die Fertigstellung verschiedener Baugebiete wuchs die Bevölkerung des Dorfes und damit auch die Zahl der Kinder. Das hatte eine Erweiterung des Kindergartens zur Folge. Nach langwierigen Verhandlungen mit der Kirche als Träger des Kindergartens wurden ein Aufenthaltsraum und ein Büro angebaut. Ferner wurden die Waschräume und Toiletten umgebaut und modernisiert, wobei die Gemeinde die Finanzierung übernahm. Das alles musste dem äußeren Erscheinungsbild des bereits bestehenden Gebäudes und des Pfarrhauses angepasst werden, was zu nicht unerheblichen Mehrkosten führte.

Auch die Grundschule Wilstedt wurde mit finanzieller Unterstützung seitens der Gemeinde erweitert. Zwei neue Klassenräume wurden an das bestehende Gebäude angefügt.

Findling an der Dipshorner Straße
Findling an der Dipshorner Straße
Findling an der Dipshorner Straße
Findling an der Dipshorner Straße
In den Jahren 1989, 1992 und 1993 nahm Wilstedt am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teil und wurde jedes Mal Kreissieger. Dadurch qualifizierte sich unser Dorf für den Bezirksentscheid. Beim anschließenden Landeswettbewerb belegte Wilstedt einen Platz unter den zehn schönsten Orten in ganz Niedersachsen. Ein aufgestellter Findling an der Dipshorner Straße erinnert an dieses gute Abschneiden. Auf diesem Findling ist das Wappen von Wilstedt zu sehen zusammen mit den Inschriften: Kreissieger 1989, 1992, 1993 – Sieger im Landeswettbewerb 1993 – Silberplakette auf Bundesebene 1961. Wilstedt hatte bereits im Jahre 1961 an diesem Wettbewerb teilgenommen und damals auf Bundesebene die silberne Plakette erhalten.

In den 80-ger Jahren wurden einige Wirtschaftwege mit Müllverbrennungsschlacke ausgebessert. Angeblich sollte die Schlacke ohne Schadstoffe sein. Leider gab es später Bedenken seitens der Behörden, dass diese Schlacke dioxinbelastet sein könnte. Eine umgehend angeordnete Untersuchung konnte diese Bedenken aber nicht bestätigen.

Im Jahre 1992 beriet der Rat über ein Gewerbegebiet. Die Flächen am Bahnhof sollten in einen Flächennutzungsplan eingearbeitet werden. Leider scheiterte dieser Plan am Erwerb der entsprechenden Grundstücke.

Ein weiteres Problem kam auf die Gemeinde zu. Ende der 80-er Jahre wurde die Mülldeponie in der Verlängerung der Schulstraße stillgelegt. Als die Gemeinde den zweiten Abschnitt des Baugebietes „Am alten Sportplatz“ beantragte, wurde dieses vom Landkreis abgelehnt. Bei Untersuchungen rund um die stillgelegte Deponie waren Belastungen im Grundwasser festgestellt worden. Eine Bebauung war damit unmöglich geworden. Für die Gemeinde ging es um sehr viel Geld, da sie dieses Gebiet aufgekauft hatte und als Bauland wieder verkaufen wollte. Nach langen und zähen Verhandlungen mit dem Landkreis kaufte der Kreis diese Flächen und bepflanzte sie mit Bäumen und Sträuchern. Die Gemeinde konnte dann das Baugebiet „Schulstraße“ erwerben und an Interessierte verkaufen. Vorher war die Gemeinde in Richtung Vorwerker Straße ausgewichen und hatte dort das Baugebiet „Buchenweg“ ausgewiesen. Hier wurde erstmals eine Oberflächenentwässerung mit Rigolen durchgeführt.

Bei der Kommunalwahl im Jahre 1991 wurde erstmals eine Frau in den Rat der Gemeinde Wilstedt gewählt, Christiane Otten. Leider stellte sie schon nach kurzer Zeit aus persönlichen Gründen ihr Amt wieder zur Verfügung. Ende 1992 schied Christa Ruschmeyer als Angestellte der Gemeinde aus beruflichen Gründen aus. Ihre Nachfolgerin im Gemeindebüro wurde Bärbel Sievers. Auch der Gemeindearbeiter Sigmund Behrendt ging in diesem Jahr in den Ruhestand. Sein Nachfolger wurde Jochen Becker.

Im Frühjahr 1993 wurde ein Domizil für die Wilstedter Jugendgemeinschaft an das bestehende MTV Vereinsheim angebaut. Zuschüsse der Gemeinde, des Landkreises und erhebliche Eigenleistungen der Jugendlichen machten dieses Vorhaben möglich. Als Gegenleistung legten die Jugendlichen ein Feuchtbiotop in der Heide an.

Im Mai 1993 fand der Bezirksentscheid für den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ statt. Dabei belegte Wilstedt den dritten Platz und beim Landeswettbewerb im August den zehnten Platz.
Der Wasser- und Bodenverband führte mit Unterstützung der Gemeinde ein Uferrandstreifen-Programm des Landes durch. An beiden Seiten der Wörpe wurde jeweils ein Streifen von fünf Metern dazugekauft um das Wasser vor Verunreinigung (z. B. Gülle) zu schützen. In Einzelfällen veräußerten die Landwirte sogar größere Wiesenflächen.

Der Ortsmittelpunkt 'Am Brink'
Der Ortsmittelpunkt 'Am Brink'
Der Ortsmittelpunkt 'Am Brink'
Der Ortsmittelpunkt 'Am Brink'
Der Besitzer des „Wilstedter Hofes“ verkaufte seine Gastwirtschaft aus Altersgründen. Dort befindet sich nunmehr ein China-Restaurant.

Der Rat sprach sich für die Aufstellung eines Orts- und Landschaftsplanes aus. Nach der Ausschreibung erhielt ein Planungsbüro den Zuschlag. Nach den Vorgaben dieses Planes wird noch heute gearbeitet.

Im Jahre 1994 bekam der Ort endlich wieder eine Tankstelle. Die Raiffeisen-Warengenossenschaft baute sie auf ihrem Gelände an der Moorstraße. An dieser neuen Tankstelle mit Tankautomat konnte erstmals auch Biodiesel getankt werden. 

Die Post schloss ihre Zweigstelle im ehemaligen Schulgebäude „Am Brink“. Dafür eröffnete sie eine Filiale im Kaufhaus Borgfeldt. Das war nicht unbedingt ein Nachteil für die Einwohner Wilstedts, bietet doch die Filiale längere Öffnungszeiten.

Das Überlandwerk Nord-Hannover bot der Gemeinde die Gasversorgung an. Nach der Vertragsunterschrift begann der Ausbau der Versorgung, Wilstedt wurde an den Gasverbund angeschlossen.

Das Seniorenheim wurde umgebaut und erweitert um weiteren pflegebedürftigen Bürgern eine Bleibe mitten im Ort zu gewährleisten. 

Bei der Ausarbeitung des Landschafts-Rahmenplanes kam erstmals die Windkraft ins Gespräch. Aber bei diesen Gesprächen blieb es vorläufig auch.

Bei der Kommunalwahl im Jahre1996 war die neu gebildete Gruppe „Natürlich Wilstedt“ zum ersten Mal mit einem Sitz im Rat vertreten. Die Wählergemeinschaft erhielt sechs Sitze, die SPD vier und „Natürlich Wilstedt“ einen. Es kam zu einer Zusammenarbeit zwischen der SPD und „Natürlich Wilstedt“. Ernst Hermann Holsten wurde zum Bürgermeister gewählt.

Die Raiffeisen-Warengenossenschaft baute in diesem Jahr ein neues Bürogebäude mit einem großen Laden.

Der Kreisel an der Dipshorner Straße
Der Kreisel an der Dipshorner Straße
Der Kreisel an der Dipshorner Straße
Der Kreisel an der Dipshorner Straße

Der Rat beschloss ein neues Baugebiet zwischen der Buchholzer und der Dipshorner Straße, das Baugebiet „Neues Land“ B, Plan Nr. 12. Dieses Baugebiet sollte über eine neue Verbindungsstraße zwischen den beiden Straßen zugänglich gemacht werden. Der Landkreis forderte eine Verkehrsberuhigung an der Dipshorner Straße. So entstand der Kreisel zwischen der neuen Verbindungsstraße, der Dipshorner Straße und der Reitbahn. 

In der Ortsmitte wurde eine Fußgängerampel aufgestellt. Außerdem wurde der Ausbau der Schulstraße beschlossen und ausgeschrieben. 

Im Jahre 1998 verstarb Ehrenbürgermeister Johann Schröder.

Mit dem Ausbau der Schulstraße plante die Gemeinde auch einen neuen Friedhof. Dieser Plan kam allerdings bei den meisten Wilstedter Bürgern nicht besonders gut an und wurde dann auch wieder verworfen.

Der Wasser- und Bodenverband begann mit der Renaturierung der Wörpe. Die in den 30-er Jahren vom Arbeitsdienst eingebauten Staus wurden wieder entfernt und durch Sohlgleiten ersetzt. An einigen Stellen entstanden Kiesbetten zum Laichen für den Fischbesatz. Bei der Mühle wurde der Wörpelauf sogar verändert.

Zur Kommunalwahl 2001 schlossen sich SPD und Natürlich Wilstedt (NW) zu einer Zählgemeinschaft zusammen. SPD und NW bildeten eine Koalition und hatten somit sechs Sitze gegenüber der Wählergemeinschaft mit fünf Sitzen. Sie wählten Günther Nase zum Bürgermeister.

Ein Antrag des MTV Wilstedt und der Grundschule an die Samtgemeinde als Schulträger auf Umbau und Erweiterung der alten Turnhalle wurde seitens der Gemeinde unterstützt. Nach langen Verhandlungen mit der Samtgemeinde und dem Landkreis wegen einer Kostenbeteiligung wurde die Halle gebaut, wobei die Gemeinde einen Großteil der Kosten übernahm.

Nachdem Dörte Schnackenberg einen Teil ihrer Wohnung abgab, konnte das Gemeindebüro unter Einbeziehung des ehemaligen Kalthauses umgebaut werden. Der Bürgermeister erhielt ein eigenes Büro, ferner kamen ein Sitzungsraum und eine Toilette hinzu.

Da die Gemeinde nach der Erschließung des Baugebietes „Neues Land“ weiteres Bauland benötigte, wurde mit der Kirche über das gemeindeeigene Land, das ursprünglich für den Friedhof vorgesehen war, um einen Tausch verhandelt. Die Gemeinde bot der Kirche einen Teil ihres Gartens am Gemeindebüro an. Es kam zur Einigung. Die Friedhofsmauer wurde als neue Friedhofsgrenze verlängert. Um noch mehr Flächen für Grabstellen zu bekommen, wurde die von der Gemeinde gebaute alte Kapelle abgerissen. In einer Fertiggarage fanden die Geräte des Küsters Unterschlupf.

Im Jahre 2005 legte der Landkreis in der Gemarkung Wilstedt eine Fläche als Standort für einen Windpark fest. Interessierte Firmen nahmen Kontakt zu den betreffenden Landwirten und zur Gemeinde auf. Es gab aber auch erheblichen Widerstand gegen den Bau dieser Anlage. Als dann auch noch einige Landwirte den Bau einer Biogasanlage anmeldeten, ging es heiß her auf den Gemeinderatssitzungen. Gegen den Bau der Windkraftanlage kam es in Wilstedt sogar zu einer Demonstration. Aber beide Anlagen wurden vom Landkreis genehmigt. Mit dem Bau dieser Anlagen wurde der Strukturwandel in der Landwirtschaft deutlich sichtbar. Wilstedt hat mit den neuen Baugebieten, dem Bau dieser Anlagen und der Aufgabe vieler landwirtschaftlicher Betriebe seinen dörflichen Charakter verändert. Es gibt nur noch neun Vollerwerbsbetriebe im Ort.

Zur Freude zahlreicher Wilstedter Bürger wurde endlich auch der Kirchturm saniert. Damit zeigt sich der Ortsmittelpunkt wieder in einem guten Gesamtbild.

Vor der Kommunalwahl 2006 gab es einige Unruhe im Gemeinderat. In beiden Fraktionen kam es zu Veränderungen, die sich auch auf die Wahl auswirkten. Das Wahlergebnis ergab eine völlig neue Zusammensetzung des Rates. Die SPD erhielt fünf Sitze, die Wählergemeinschaft verlor drei Sitze von bisher fünf, „Natürlich Wilstedt“ bekam drei Sitze und die CDU konnte einen Sitz für sich verbuchen. Es kam zu einer Koalition zwischen SPD und Wählergemeinschaft. Günther Nase wurde wieder zum Bürgermeister gewählt.

Wochenmarkt 'Auf dem Brink'
Wochenmarkt 'Auf dem Brink'
Wochenmarkt 'Auf dem Brink'
Wochenmarkt 'Auf dem Brink'

Am 26. August 2007 eröffnete Bürgermeister Nase „Auf dem Brink“ einen Wochenmarkt, der jeweils donnerstags seine Pforten öffnet.

Anfang 2007 beschäftigte den Rat die Frage, ob im Jahre 2010 eine Feier anlässlich des 1150-jährigen Bestehens stattfinden sollte. Trotz Einwände aus der Bevölkerung wurde beschlossen einen Ausschuss zu bilden, der die Planungen für eine entsprechende Feier aufnehmen sollte. Vertreter der Wilstedter Vereine und interessierte Wilstedter Bürger signalisierten ihre Bereitschaft bei den Vorbereitungen mitzuwirken. Ein Festausschuss wurde ins Leben gerufen.

Der Windpark aus westlicher Richtung
Der Windpark aus westlicher Richtung
Der Windpark aus westlicher Richtung
Der Windpark aus westlicher Richtung

Im Jahre 2008 genehmigte der Landkreis den Bau des Windparkes. Anschließend begannen die Arbeiten. Im Sommer 2009 wurde der Windpark im Rahmen einer kleinen Feierstunde offiziell in Betrieb genommen.

Die Biogasanlage wurde im Jahre 2006 in Betrieb genommen. Diese Biogasanlagen werden vom Bund bezuschusst. Die Abwärme, die dabei entsteht, soll ab dem Jahre 2010 das Vereinsheim des MTV Wilstedt, das Feuerwehrgerätehaus, die Schießsportanlage des Wilstedter Schützenvereins und das Heidebad über ein Blockheizkraftwerk mit Wärme versorgen. 

Abschließend bleibt festzustellen, dass der Ort Wilstedt trotz vieler Veränderungen in der Landwirtschaft seinen reizvollen und liebenswerten Charakter behalten hat. Wir sollten alles daran setzen, diesen unverwechselbaren und einmaligen Charme für unsere Nachkommen zu erhalten.

Wilstedt verfügt immer noch über zwei Arztpraxen – die Zahnarztpraxis ist leider nach Tarmstedt verlegt worden -, eine Apotheke und eine Sparkasse. Es gibt in Wilstedt mehrere Handwerksbetriebe, zwei Lebensmittelläden, einer mit Textilabteilung und einer mit Bäckerei und einem Cafe. Ansonsten gibt es eine Vielzahl von Angeboten für Freizeit, Sport und Kultur.

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